» Es gibt etwas bei einer Safari,
das dich alle Sorgen vergessen lässt und dir das Gefühl gibt,
du hättest eine halbe Flasche Champagner getrunken – ein Gefühl,
das dich überschäumt vor tiefempfundener Dankbarkeit am Leben…«
– Karen Blixen
Unser Traum, die Big Five in freier Wildbahn zu erleben, sollte in hier in Tansania endlich in Erfüllung gehen. Zu den Big Five zählen der Elefant, das Nashorn, der Büffel, der Löwe und der Leopard. Alle wollen wir in den kommenden fünf Tagen sehen.
Gerade einmal einen Abend hatten wir Zeit, um uns von unserem Kilimanjaro-Abenteuer zu erholen und die Eindrücke zu verarbeiten und schon geht es wieder los.
Nach einem ausgiebigen Frühstück werden wir von unserem Guide Bonnie und unserem Koch am Hotel Sal Salinero abgeholt. Mit ihnen kommt noch ein deutsches Pärchen (Annette und Peter), welche die nächsten fünf Tage zusammen mit uns auf Safari gehen werden. Wir verstehen uns auf Anhieb gut und freuen uns auf die vier Nationalparks, welche auf uns warten.
Nach einer Stunde Fahrt halten wir dann nochmal kurz an einem Lebensmittelgeschäft an, um uns einzudecken. Wir kaufen Bier und Wein, da es in den Nationalparks nicht wirklich Möglichkeiten zum Einkaufen gibt und wir befürchten, dass es wieder nur Wasser, Tee und Café geben wird. Unterwegs begegnen wir den ersten Massai, welche ihre Rinderherden durch die Prärie treiben.
Auf der Fahrt erklärt uns unser Guide Bonnie, dass der Tarangire National Park zu einem der kleineren Nationalparks im Norden Tansanias zählt. Trotz seiner kleinen Größe sei er bekannt dafür, die größte Elefantenpopulation der Welt zu beherbergen. In der Trockenzeit sollen hier Elefantenherden mit bis zu 300 Elefanten zu sehen sein! Wir sind aufgeregt und ganz gespannt was uns erwarten wird.
Nach fast fünf Stunden Fahrt erreichen wir endlich unseren ersten Park: den Tarangire Nationalpark.
Wir halten an dem großen Tor und warten, dass unser Guide unsere Gruppe anmeldet und die Nationalparkgebühren bezahlt.
Wir schauen uns in der Zwischenzeit um und erblicken die ersten kleinen Äffchen und die typischen Affenbrotbäume, auch bekannt unter dem Namen Baobab.
Die Massai sind davon überzeugt, dass der Schöpfer die Bäume einfach verkehrt herum in den Boden gepflanzt hat und die Wurzeln nach oben in den Himmel ragen.
Der Baobab kann ein Alter von bis zu 1.000 Jahren erreichen.
Endlich geht es los und wir passieren das große Tor, welches uns im Tarangire Nationalpark willkommen heißt. Bonnie dreht sich zu uns um: „Dach auf!“. Jetzt können wir uns nicht mehr auf unseren Sitzen halten. Wir ziehen die Schuhe aus und stehen alle oben. Wir fahren los und rechnen damit, dass wir mit etwas Glück das ein oder andere Tier an diesem Tag sehen werden und schon verschlägt es uns fast die Sprache. Wir sind gerade einmal um eine Ecke gebogen und stehen vor einem Wasserloch. Wir wissen gar nicht wo wir zuerst hinsehen sollen. Direkt am Wasserloch sehen wir die ersten Zebras. Nicht eins oder zwei, sondern eine ganze Herde. Manche trinken am Wasserloch, andere stehen im Schatten und wieder andere stehen in einer Herde zusammen mit Gnus und Impalas. Wir sind umgeben von Tieren und wissen einfach nicht, wo wir hinsehen sollen. Man möchte auf keinen Fall etwas verpassen!
Wir verweilen kurz und fahren weiter. Schon nach wenigen Metern das nächste Highlight: unsere erste Giraffe. Sie steht so nah an unserem Auto, dass man das Gefühl hat, man könnte sie berühren. Sie ist völlig unbeirrt und lässt sich überhaupt nicht stören.
Es geht weiter und den ganzen Tag begleiten uns Imapals, Zebras, Streifengnus und Wasserböcke.
Eine ganze Weile geht es so über die holprigen Straßen, bis Bonnie plötzlich eine Vollbremsung einlegt. Und da ist er endlich. Nummer eins der Big Five. Direkt vor uns - unser erster Elefant. Wir staunen und können unser Glück kaum fassen. Nie im Leben hätten wir damit gerechnet gleich am ersten Tag so viel zu entdecken. Andächtig stehen wir eine Weile da uns sind einfach nur glücklich. Zwischendurch kreuzt ein einsames Warzenschwein unseren Weg.
Wir könnten noch Stunden lang hier stehen bleiben und dem Dickhäuter zusehen, aber unser Guide drängt dazu, weiterzufahren. Wir fahren wieder ein Weilchen und steuern auf den namengebenden Tarangire-Fluss zu. Und abermals verschlägt es uns die Sprache. Unten am Fluss steht nicht nur ein Elefant, sondern gleich eine ganze Herde. Mit Babyelfant!
Lange bleiben wir hier stehen und beobachten die Elefanten, bevor wir uns schließlich so langsam auf den Rückweg machen müssen. Verlässt man nicht zur vorgegebenen Zeit den Park, so erwarten den Guide saftige Strafen. Auf dem Weg nach draußen halten wir nochmal kurz an einer Kreuzung. Auf der einen Seite Elefanten, Gnus, Zebras und Warzenschweine – auf der anderen Seite eine Affenbande. Idyllischer könnte man sich die Szenerie gar nicht vorstellen.
Als wir Richtung Ausgang fahren, müssen wir eigentlich einen Fluss passieren, allerdings steckt hier bereits ein Auto fest und wir entschließen uns dazu, unser Glück nicht auf die Probe zu stellen und nehmen kurzerhand einen anderen Weg.
Bei einem tollen Sonnenuntergang verlassen wir den Park und machen uns auf dem Weg zu unserem Nachtquartier. Wir durften einen unbeschreiblich, tollen Tag erleben und freuen uns jetzt auf ein tolles Abendessen. Morgen geht es direkt weiter in die Serengeti! Mal schauen was uns dort so erwartet und ob unser Safari-Glück weiter anhält...
Wart ihr selbst auch schon auf einer Safari? Teilt uns gerne eure Lieblings-Spots für Safaris in den Kommentaren mit.
Kommentar schreiben
Nordkap nach Südkap (Freitag, 03 Januar 2020 17:02)
Was für herrliche Fotos. Als ich in Tansania war, habe ich den Tarangire leider ausgelassen, ich war zur Safari "nur" in der Serengeti. Hach, ich bekomme gleich wieder Lust und freue mich, in drei Wochen wieder nach Kenia aufzubrechen.
Miriam von www.nordkap-nach-suedkap.de